006 Neubau Radsatzlager SBB, Zürich

Als die alten Hallen der Hauptwerkstätten der SBB gebaut wurden, kämpften sich noch dampfbetriebene Kolosse über die Schiene. Die Zeiten haben sich geändert, nun rauschen smarte Züge beinahe geräuschlos durch das Land. Und mit den Zügen der SBB haben sich auch ihre Werkstätten verändert.

Kubisch und offen gestaltet, versteht sich die Halle in ihrer städtebaulichen Setzung und feingliedrigen Stahlkonstruktion als Fortsetzung und Neuinterpretation des geschützten, industriellen Bautenensembles. Ein frei spannendes Stahlfachwerk liegt auf nur sechs gestockten Betonstützen auf und erlaubt dadurch eine hohe Flexibilität für künftige Nutzungen. Über eine Schiebebühne lassen sich Bahnwagen oder Lokomotiven unter das Hallendach schieben, welches Platz zur Lagerung von Radsätzen und Wertstoffen bietet. Ein gewelltes Lochblech schliesst die leichte Stahlkonstruktion nach aussen optisch ab und macht das Dach körperhaft in der Stadtlandschaft wahrnehmbar.

«Im Rahmen dieser Preisverleihung leuchtete es nun zwischen den anderen Projekten hervor und offenbarte die Hintergründe seiner Erscheinung als kleines, aber feines Meisterwerk, als wohlproprtioniertem tektonischem Ausdruck und sensibler konstruktiver Präzision.» Astrid Staufer, Jurytext Anerkennung Prix Acier 2018.

Bauherrschaft: SBB Personenverkehr und SBB Immobilien Bewirtschaftung
Bauingenieur: Andreas Haffter, WaltGalmarini AG, Zürich
Bauleitung: Andreas Meili, Meili Partner GmbH, Zürich
Dachgestaltung: Annalena Müller, Zürich
Mitarbeit: Nicole Würth
Realisierung: 2015-2017
Fotografie: Lukas Murer

Stahlbaupreis - Prix Acier 2018, Anerkennung
Video Prix Acier 2018
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